Runner, Runner Straight

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Dienstag, 9 September 2008

Baden, Schweiz, Tag 3. Für 15:30 Uhr war ich im Grand Casino Baden verabredet. Kurz hinter dem Entré begegnet mir Joe Zurzulo - mit fragenden Blicken: „Spielst Du auch mit“, beim 900 Sfr Turnier? Die Anmeldungen seien bisher bescheiden. Klaus Köhler, Pokermanager im Grand Casino Baden, gab sich dennoch zuversichtlich und bat die Anwesenden, es beim nächsten Mal doch mit der schweizer Pünktlichkeit etwas genauer zu nehmen.

Zum Start, 16:15 Uhr, hatten sich 20 Spieler angemeldet, bis 16:30 Uhr sind es dann doch 30 geworden – und zwei würden noch erwartet. Keine Frage, einer von Ihnen Rino Mathis. Klaus Köhler überbrückte die Zeit, alle Neulinge über den Modus zu informieren. Es handele sich um Double Chance Turnier: „Jeder Spieler erhält 2.000 an Jetons + 1 Rebuy Karte.“ Das Turnier selbst werde im Freezeout Modus gespielt!

Aus Sicht von BLUFF war beim 900 Sfr Turnier Tisch sechs interessant. Hier hatte Cheng Klöckler Platz genommen. Klöckler gewann sein Ticket in Berlin auf der Pokermesse 2008 auf dem Stand von BLUFF Europe. Dort setzte er sich an dem elektronischen Pokertisch von Lightning Poker gleich zweimal durch. Als Sieger einer S-n-G Vorrunde glänzte er auch beim Finale am Abend. Sein Preis: zwei Übernachtungen mit Frühstück in Baden, Schweiz, plus Buy-in für das 900 Double Chance Freezeout Turnier.

Bis zu Beginn von Level 2 waren es dann 38 Spieler geworden. Der Preispool wuchs auf 29.160 an. Und obwohl noch kein Spieler aus dem Turnier ausgeschieden war, liefen bereits die ersten Anfragen nach dem Cashgame-Angebot des Tages (ab 20 Uhr, 5/10, 400 Sfr Buy-in). So etwas kannte ich bisher nur aus Las Vegas oder London.

Klöcker beginnt verhalten, wartet ab, beobachtet seine Gegner und sucht die Chance. Mit J-J läuft er in der Startphase gegen A-J. Das Flop bringt seinem Gegner ein Paar Asse. Wenig später flopte er mit A-J ein Full House – wie sein gegenüber: Der Pot wurde geteilt.

Zu Beginn von Level 4 waren dann noch 36 Spieler im Turnier, zwei mussten bereits auf den Zug, wie der Aargauer zu sagen pflegt, und verabschiedeten sich. In dieser Phase flopte Klöckner zum zweiten Mal ein Full House, diesmal aber alleine. Der Pot geht zu hundert Prozent an ihn – sodass er sich kurz vor Einlösen der Rebuy-Karte erholte. Klöcker baute seinen Stack wieder von 1.200 auf etwa 4.500 auf. Mitte des sechsten Levels dann Klöckers Key-Hand. Der 27-Jährige flopte mit eine Paar J einen Drilling und setzte auf dem Flop 900 (Pot-Rais). Das Bord zeigte ihm J-6-9. Ein Mitspieler, Tok ging mit Q-9 All-in, Klöcker callte. Die nächsten Karten: eine 8 un auf dem River die T … Runner, Runner, Straight.
Klöcker fiel damit auf knapp über 1.000 zurück. Doch wird den höflichen Chinesen kennt weiß, dass er kämpfen kann. Nach und nach baute er sich und seinen Stack wieder auf – bis Average (etwa 4.400) … dann nahte Level 9, mehr oder weniger kurz vor dem Finaltisch schied Klcker aus. Mit K-Q geht der Berliner Pre-Flop All-in. Besin callt Klöcker. Das Board zeigt 2-9-9 und Besin trifft mit Q-9 einen Drilling 9. Damit besiegelte Besin das Ende und zu Endevon Klöckers kleinem schweizer Poker-Ausflug. „Es war eine schöne Erfahrung.“ Gerne hätte er sich um 20:30 noch ein wenig an die beliebten Cashgame-Tische gesetzt (zwei Cashgame-Partien laufen inzwischen auf Hochturen), doch leider reicht die persönliche Bankroll Klöckners dazu noch nicht aus. Vom Grand Casino Baden ist der 27-Jährige fasziniert. Die Atmosphäre, die Spieler, das Niveau waren wären einmalig, einfach berauschend verglichen mit deutschen Verhältnissen. „Ich komm wieder,“ keine Frage sagte der 27-Jährige nach seinem Aus unsicher aber bestimmt, ganz in der Manier von Paulchen Panter.

Bedauerlich für Klöcker, nur zehn Minuten nach seinem Aus stand der Finaltisch – 2o:45 Uhr. Ein 13. Rang beim ersten Baden Ausflug, ist aber auch nicht zu verachten. Das sehen auch Joe Zurzolo, Dritter im aktuellen Swiss-Ranking „Rooky of the Year 2008“ bei pokeraction.info und Dogan Gükör so. Die beiden Stammspieler waren getrennt einer Meinung „Cheng spielt gut aber noch zu verhalten.“ Um in Baden zu bestehen, müsse er ein wenig aggressiver werden.

Die Platzierungen am Ende des Abends:
1. Kalman, Ralph 10.465
2. Zurzolo, Giovanni 6.770
3. Walser, Severin 5.235
4. Güngör, Dogan 4.000
5. Leonardi, Fabrizio 2.770
6. Räuber, Roland 1.540
7. Heblich, Markus
8. Siegrist, Roland



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